Spielplätze sind unverzichtbar – Abbau darf nicht die Antwort sein

In den vergangenen Wochen habe ich – ebenso wie meine Fraktionskollegen Sven Tahiri und Stefan Hebbel – mit großer Verwunderung festgestellt, dass an manchen Spielplätzen in unserer Stadt plötzlich Spielgeräte verschwunden sind. Ich halte es für absolut falsch, wenn Spielgeräte einfach abgebaut werden, nur weil der TÜV abgelaufen ist oder weil Reparaturen notwendig wären.

Kurze Einordnung:

Natürlich hat die Sicherheit der Kinder auf unseren Spielplätzen oberste Priorität – daran darf es keinen Zweifel geben. Aber der Abbau eines Spielgeräts darf immer nur die allerletzte Maßnahme sein. Wenn ein TÜV-Siegel abgelaufen ist oder Mängel festgestellt werden, muss das erste Ziel sein, durch Reparaturen oder gezielte Instandsetzungen die Sicherheit wiederherzustellen und eine neue Zertifizierung zu erlangen. Ein sofortiger Rückbau ohne Prüfung dieser Möglichkeiten ist aus meiner Sicht der falsche Weg.

Spielplätze sind kein Luxus, sondern ein Kern der sozialen Infrastruktur unserer Stadt, und sie sind für unsere Kinder von unschätzbarem Wert.

Erschreckender Blick: Baggerspuren statt Klettergerüst.

Mich treibt die Frage um: Wie kann es sein, dass die Stadt über Jahre hinweg Spielplätze nicht instand hält, und die Konsequenz dann ein abrupter Rückbau ist? Das kann keine Lösung sein. Vielmehr muss die Verantwortung darin liegen, kreativ nach Wegen zu suchen, wie Spielgeräte kostengünstig erhalten werden können. Bevor man die Spielgeräte reduziert, muss geprüft werden, ob Reparaturen möglich sind, ob einzelne Teile ausgetauscht werden können oder ob Fördermittel und Sponsorengelder in Anspruch genommen werden können.

Studien belegen, wie wichtig Spielplätze für die Entwicklung von Kindern sind. Sie fördern Bewegung, Gesundheit, Kreativität und Fantasie, sie sind Lernorte für soziale Fähigkeiten und stärken das Miteinander in den Stadtteilen. Gerade in dicht besiedelten Wohngebieten ohne Gärten sind Spielplätze für Kinder unverzichtbar. Untersuchungen zeigen, dass Kinder, die regelmäßig auf Spielplätzen aktiv sind, deutlich mehr Bewegung haben und damit gesünder aufwachsen. Naturnahe Spielräume unterstützen zudem mentale Gesundheit, während barrierefreie Spielplätze Teilhabe und Inklusion ermöglichen.

Für mich ist klar: Rückbau darf nur in absoluten Ausnahmefällen stattfinden – und nur dann, wenn eine unmittelbare Gefahr für die Kinder besteht. Alles andere ist ein Armutszeugnis für die Stadt. Stattdessen brauchen wir eine klare Strategie: Fördergelder suchen, Sponsoren gewinnen, Bürgerinnen und Bürger stärker einbinden und die Pflege unserer Spielplätze konsequent und planvoll organisieren. Nur so kann die Stadt ihrer Verantwortung gerecht werden.

Ich werde dieses Thema weiterhin aufmerksam verfolgen und Druck machen, damit die Stadt ihrer Verantwortung nachkommt.

Unsere Kinder verdienen nicht weniger, sondern bessere und sichere Spielplätze.